Tipps und Tricks

Erst denken, dann teilen

Ob in realen Gesprächen von Mensch zu Mensch, in klassischen Medien oder in den sozialen Medien: Neben Fakten kursieren stets auch Gerüchte sowie nicht verifizierte Bilder und Videos. Das ist im derzeit andauernden Krieg besonders aktuell. Worauf ist zu achten, um nicht auf mögliche Desinformation hereinzufallen?

(Quelle: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/fakenews-erkennen-101.html)

„Fake News“, gezielte, als Wahrheit verkaufte Falschmeldungen – ein Begriff, der mittlerweile jeder*m bekannt und leider gar nichts Besonderes mehr ist. Wir erleben Fake News im Zusammenhang mit allen gesellschaftlichen Entwicklungen, seien es die großen wie der russische Angriffskrieg in der Ukraine 2022 oder die Pandemie seit 2020, seien es lokale wie Wahlen, Politikeraussagen und ähnliches.

Woran erkennt man Fake News?

Um Fake News zu identifizieren, gibt es kein Patentrezept; es ist aber möglich, durch einige einfache Schritte Hinweise zu erhalten, ob Informationen belastbar und Bilder authentisch sein können.

Grundsätzlich ist die Quelle ein wichtiger Indikator dafür, ob Bilder oder Informationen vertrauenswürdig sind oder nicht. Nachrichtenagenturen wie dpa, AFP oder AP sind es in der Regel, da sie das Material vor der Veröffentlichung prüfen. Bei Bildern und Videos werden – soweit möglich – Quelle, Datum und Aufnahmeort angegeben. Allerdings können selbstverständlich auch Agenturen und große Medien Fehler machen, die aber dann in aller Deutlichkeit korrigiert werden, denn diese Unternehmen haben einen Ruf zu verlieren.

Anders ist es in den sozialen Medien, in denen jede*r mit schlagkräftigen Beiträgen und Bildern einen gewissen Kreis an Followern um sich scharen kann. Eine hohe Anzahl Follower kann ein Indiz sein, dass es sich hier um belastbares Material handelt; mehr noch, die Beiträge, die andere hinzufügen, sagen auch etwas aus über das hier verbreitete Gedankengut. Das Erstellungsdatum des Beitrags, ein blauer Haken oder ein Arbeitgeber-Hinweis geben ebenfalls Aufschluss. Fragen Sie sich immer: Wer erzählt mir gerade was? Und woher kommt diese Information? Und gibt es die nur hier, oder besser: Wenn es sie mehrfach im Netz gibt, sind das dann alles Kopien ein und derselben Information aus nur einer Quelle? Und aus welcher? Und was verbreitet diese Quelle sonst?

Geschenkt bekommen Sie nichts. Sie müssen selbst Glaubwürdigkeit und Plausibilität der Informationen, Bilder, Videos prüfen.

Um zu überprüfen, ob Bilder aktuell sind und wirklich zu der behaupteten Situation gehören, kann eine Rückwärtssuche (z. B. über Google oder Yandex) in vielen Fällen zielführend sein. Die Suchmaschinen können das Netz nach gleichen oder ähnlichen Bildern durchsuchen, so dass bereits früher verwendete Bilder entdeckt und zugeordnet werden können.

Wer sich unsicher ist, ob eine Information seriös und authentisch ist, kann immer überprüfen, ob es dazu Faktenchecks gibt. Google bietet dafür eine spezielle Suche an.

Um Falschmeldungen zu erkennen, ist zum einen Medienkompetenz nötig, zum anderen aber auch die Bereitschaft, Inhalte kritisch zu überdenken. Dazu gehört es ebenfalls, Meldungen nicht einfach ungelesen zu teilen, weil die Schlagzeile offenbar die eigene Meinung wiedergibt. Texte immer zu Ende lesen, mitunter geben Schlagwörter andere Eindrücke als recherchierte Inhalte. Trotzdem:

Lieber einmal weniger teilen als Falschinformationen teilen.

(Anm. d. Autorin: Was die Gepflogenheit vieler Politiker betrifft, uns Dinge als alternativlos darzustellen: Hier handelt es sich nicht um Fake News, sondern unser Unterscheidungsvermögen zwischen Tatsachen und Meinungen ist gefordert. Also auch hier nichts ohne Nachdenken übernehmen. B.H.)

 

Sie haben eine konkrete Frage zur Faktensuche im Netz? Auch diese können Sie stellen in einer unserer IT-Sprechstunden, zum Beispiel hier:

ITV-20-22, am Montag, 24.10.2022 um 18 Uhr online (39,00 €)

– geben Sie Ihre Frage bei der Anmeldung an, damit die Referentin sich vorbereiten kann!